Allbau gratuliert herzlich zum Klassenerhalt!

Die Handballer vom TUSEM Essen haben es geschafft: Nach einem hochdramatischen letzten Saisonspiel feierte die Mannschaft von Trainer Daniel Haase den Klassenerhalt. Dazu reichte ein umkämpftes 27:27 (8:15)-Unentschieden bei der HG Saarlouis.

Dieses Spiel war Werbung für den Handball: Emotionen, Kampfgeist, viele Tore und das alles mit einer großartigen Stimmung von den Rängen. Und als wäre das nicht schon genug: Beide Mannschaften hatten nach der Schlusssirene Grund zur Freude und feierten ihren Saisonabschluss. Dabei war es für den TUSEM ein hartes Stück Arbeit.

Die Essener begannen mutig und selbstbewusst, anders noch als in den Wochen zuvor. Mit einer starken Abwehr und einer noch besseren Wurfquote ging es durch den ersten Durchgang, Saarlouis konnte oft nur zuschauen. Egal ob Rückraumspieler Michael Kintrup mit all seiner Kraft oder Rechtsaußen Richard Wöss mit Cleverness: Der TUSEM wusste vor dem gegnerischen Tor zu überzeugen und ging in Führung. In der Abwehr klafften nur selten Lücken, zudem war immer wieder Torwart Sebastian Bliß zur Stelle. Eine Schrecksekunde gab es dann Mitte der ersten Halbzeit, als Essens Christoph Reißky mit dem Kopf auf den Boden knallte und behandelt werden musste. Doch die blutige Nase wurde schnell repariert und es konnte weitergehen. Und der TUSEM ließ nicht locker, spielte eine starke erste Hälfte und belohnte sich noch vor der Pause mit einem Sieben-Tore-Vorsprung. Ganz zur Freude der rund 250 mitgereisten Fans aus dem Ruhrgebiet.

Emotional ging es auch in den zweiten Spielabschnitt. Aber diesmal gaben die Gastgeber den Ton an. Binnen drei Minuten fielen gleich sieben Tore, mit leichtem Vorteil für die Saarländer. Saarlouis drängte vor allem in Person vom starken Yann Polydore auf den Anschluss und der sollte gelingen. Doch noch hatte der TUSEM die richtigen Antworten parat und hielt dagegen. Als sich dann aber wieder der eine oder andere Fehler zu viel einschlich, gaben die Gäste die Spielkontrolle aus der Hand. Saarlouis witterte die Chance und nutzte diese gnadenlos. Die Führung des TUSEM war dahin, der treffsichere Lars Weissgerber erzielte den Ausgleich. Und es kam noch schlimmer: Jerome Müller traf sogar zur Führung für die HGS (59.). Die Essener durften auf keinen Fall verlieren, sonst wäre der Abstieg besiegelt. Vom Parallelspiel zwischen der HSG Nordhorn-Lingen und der SG Leutershausen wussten die Verantwortlichen den Endstand. Es würde also auch ein Unentschieden reichen. Doch auch das war nicht sicher, der TUSEM musste zittern. Als Noah Beyer einen Siebenmeter verwandelte und Torwart Carlos Donderis Vegas mit seiner letzten Parade im TUSEM-Trikot zur Stelle war, konnte nichts mehr schiefgehen. Der Klassenerhalt war perfekt.

Riesen-Jubel bei Fans, Spielern und Verantwortlichen, die sich allesamt gemeinsam in den Armen lagen. Trainer Daniel Haase war natürlich auch glücklich: „Wir sind erleichtert. Wenn man die erste Halbzeit sieht, dann war das relativ perfekt. In der zweiten Halbzeit haben wir von der Führung noch gezehrt, aber Jonas Ellwanger konnte nicht mehr weiterspielen und wir wussten, dass wir weiter fighten mussten. Das ist nicht immer ganz einfach, aber wir wussten, dass ein Unentschieden reichen würde und dann hatten wir zum Glück den Lucky Punch auf unserer Seite. Am Ende ist dieser Punkt auch wie ein Sieg. Die Stimmung in der Halle war geil. Danke an die TUSEM-Fans, die mitgereist sind. Das zeigt, dass es ein toller Verein ist, wir eine geile Mannschaft und geile Fans haben.“ TUSEM-Torwart Sebastian Bliß fielen ebenfalls ganze Felsbrocken vom Herzen: „Es ist unbeschreiblich. Es war so ein verrücktes Spiel. Wir haben in der ersten Halbzeit geil gespielt, 15:8 geführt. Da haben wir einfach alles reingesteckt, was uns diese Saison ausgemacht hat: Kampfgeist und wir haben taktisch gut gespielt. In der zweiten Halbzeit ging uns dann etwas die Düse, als Saarlouis herangekommen ist. Natürlich gehen da viele Gedanken durch den Kopf, aber wir haben es noch irgendwie ausgeglichen und dann hat es gereicht. Wir sind überglücklich."

Dank des besseren Torverhältnisses und starker Nerven bleibt der TUSEM also der 2. Handball-Bundesliga erhalten und darf sich nun auf eine weitere Saison im deutschen Unterhaus freuen. Es war ein hartes Stück Arbeit, aber es hat sich gelohnt.