Baustein gegen den Klimawandel

Zur Nachhaltigkeit gehört für den Allbau, Essens größtem Wohnungsanbieter, auch ein ressourcenschonendes Management. Nach eigenen Angaben ist er permanent auf der Suche nach sinnvollen Veränderungen und Maßnahmen zur Verkleinerung des eigenen „ökologischen Fußabdrucks". „Für die Gesamtwirkung auf die Umwelt sind nach unserer Auffassung nicht nur große ökologische Investitionsprojekte, sondern auch viele kleine, (pragmatische) Schritte wie beispielsweise das Aufstellen von Fahrrad- oder Rollator-Boxen, ein optimiertes Müllmanagement oder auch die Weiterentwicklung von Flora und Fauna wichtig. Wir sehen unseren wesentlichen Beitrag zum Umweltschutz und zu gesundem Wohnen in der Vielzahl und Breite dieser Bemühungen. Ökologisch Machbares wägen wir dabei mit ökonomisch Sinnvollem ab," so Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski.

Egal ob Wohnhäuser, Hotels oder Firmengebäude - Gründächer werden dabei mehr und mehr vom Trendthema zum Must-have, denn sie sind reinste Multitalente in Bezug auf Wasserrückhalt, Reduzierung von Feinstaub und CO2, Wärmedämmung und Energieeinsparung, Schallschutz bzw. Schalldämmung, Verlängerung der Lebenszeit des Daches und damit Verringerung der Modernisierungs- und Instandhaltungskosten, Biodiversität, Lebensraum für Pflanzen, Insekten und Tiere und nicht zuletzt auch für den Menschen als Dachterrasse oder Dachgarten – und steht ganz im Gegenteil zu versiegelten Flächen, wo Regenwasser nicht natürlich und großflächig versickern kann. Fällt Regen auf Gründächer, wird dieser von Pflanzen und Substrat aufgenommen und nicht sofort abgeleitet. Diese natürliche Verzögerungstaktik minimiert das Regenaufkommen und entlastet die Kanalisation enorm. Je nach Bauart halten Gründächer 50-90 % der Niederschläge zurück. Ein Großteil dieses Wassers verdunstet, der Rest fließt zeitverzögert ab.

Kein Wunder, dass Allbau in den letzten Jahren den Einsatz bzw. Bau von Gründächern bzw. -fassaden forciert hat. Schließlich entsteht durch sie auch ein verbessertes Kleinklima im direkten Wohnumfeld. Grund dafür: Pflanzen verdunsten Wasser und verbessern dadurch den Kühlungseffekt. So sind beispielsweise von den 1.856 Garagen des Allbaus nun über 700 dachbegrünt. Alleine in den letzten drei Jahren erhielten rund 460 Garagen grünen „Kopfschmuck". Die Vorgehensweise war strukturiert: Während der Grünen Hauptstadt im Jahre 2017 hatte die Grünflächenabteilung des Allbau ein Konzept mit dem Namen „Drei mal 100 hoch Grün" erarbeitet. Es sollten 100 Solarleuchten aufgestellt, 100 Bäume gepflanzt und 100 (Garagen)dächer begrünt werden. In allen Bereichen wurden die Zahlen deutlich übertroffen. Die Anzahl der begrünten Dächer stieg besonders, da sich gerade Garagen für eine einfache und schnelle Umsetzung anbieten. „Wenn dann noch der Blick auf die Dächer von den Wohnungen aus möglich war, hatten wir den perfekten Standort gefunden," so Dirk Miklikowski.

„Mit der Dachbegrünung schaffen wir einen artenreichen und ökologisch wertvollen Lebensraum auf einem sonst ungenutzten Dach und erhöhen dadurch die Artenvielfalt an Tieren und Pflanzen. Hierzu zählen nicht nur die Dachbegrünungsprojekte, sondern auch Nisthilfen, artenreiche Staudenbepflanzungen und Regenwasserversickerungsprojekte, Blühstreifen sowie Fassadenbegrünungen," so IME-AR-Vorsitzender Christoph Kerscht. Aus der Idee im Rahmen der Grüne Hauptstadt wurde somit eine dauerhafte Strategie.

Fassadenbegrünung an einer Essener „Lebensader"

2020 hatte sich Allbau auch noch zu einem besonderen Pilotprojekt entschlossen: einer wandgebundenen Fassadenbegrünung als Beitrag zur „Klimaresilienten Region mit internationaler Strahlkraft", einem Projekt der Emschergenossenschaft. Bodengebundene Begrünungen in Form von frei kletterndem Wein oder Efeu kennt jeder, wandgebundene Fassadenbegrünung hat sich noch nicht überall durchgesetzt. „Noch sind grüne Fassaden hierzulande eine Randerscheinung, trotz der Diskussionen um klimaresiliente Städte und die Vermeidung von Hitzeinseln. Begrünte Fassaden stellen eine sehr sinnvolle Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel dar", erläutert  Dirk Miklikowski. Auch grüne Fassaden regulieren nicht nur das Hausklima positiv, sondern absorbieren und filtern auch gesundheitsschädliche Stickoxide und Feinstaubpartikel.

Bei der wandgebundenen Fassadenbegrünung stecken alle Pflanzen samt Substrat in Trögen oder Vliesen. Sie werden in einer Gesamtkonstruktion direkt an die Fassade montiert und haben somit keinen Bodenanschluss zum Erdreich am Gebäude. Das Projekt an der Gladbecker Straße gilt als echter Hingucker auch bei vielen Experten.

Dirk Miklikowski kündigt schon heute an: "Wir werden immer wieder neue Ideen umsetzen. Naturschutz und Umweltschutz steht bei uns auch weiterhin im Mittelpunkt unseres Handelns!"

Fotos: Henning Hagemann

Drei Männer auf einer Wiese vor einem großen Baum