Baustelle als Ort der Kunst

In der Woche nach Ostern trafen sich zehn Jugendliche des Begegnungszentrums Weberplatz mit Graffiti-Künstler Martin Domagala, um Teile des Bauzauns der Baustelle WEBER1 in eine bunte Farblandschaft zu verwandeln. Diese Aktion ist Teil einer Veranstaltungsserie des Allbau, die sein Neubauprojekt während der Bauphase bis 2027 in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und Lust auf die Fertigstellung machen möchte.

In der Woche nach Ostern trafen sich zehn Jugendliche des Begegnungszentrums Weberplatz mit Graffiti-Künstler Martin Domagala, um Teile des Bauzauns der Baustelle WEBER1 in eine bunte Farblandschaft zu verwandeln. Diese Aktion ist Teil einer Veranstaltungsserie des Allbau, die sein Neubauprojekt während der Bauphase bis 2027 in den Fokus der Öffentlichkeit rücken und Lust auf die Fertigstellung machen möchte.

Die Graffiti-Projektwoche war gleichzeitig Teil des Programms „Kulturrucksack NRW“, in dem Kinder und Jugendliche zwischen 10 und 14 Jahren Kunst und Kultur kennen lernen und vor allem selbst kreativ werden können. Damit möglichst viele mitmachen können, ist die Teilnahme am Kulturrucksack kostenlos oder sehr günstig.

„Die Nachfrage war sehr erfreulich, denn Graffiti ist eine zeitlose Kunstform, welche viele Kinder und Jugendliche anspricht. Durch den persönlichen Bezug zu Graffiti-Buchstaben in der eigenen Umgebung und durch Hip Hop Musik haben viele Kids in diesem Alter ein großes Interesse diese Kunstform auszubrobieren“, erläuterte Carsten Bluhm, Leiter des Jugendamtes der Stadt Essen.

Vom Buchstabenaufbau bis zum Sprayen

Der Kunstpädagoge Martin Domagala begrüßte von Dienstag bis Freitag die 10-12-jährigen Faysa, Mira, Nour, Mariam, Sascha, Walat, Massura, Delhat, Finje und Khadra ab 10:00 Uhr am Bauzaun bzw. im Begegnungszentrum vor Ort. Klar, dass dann erstmal ein kleines gemeinsames Frühstück anstand. Ziemlich zügig wurde dann aber zur Tat geschritten. Über Martin Domagala erhielten die TeilnehmerInnen zunächst eine Einführung in die Kunstform Graffiti, bevor ihnen dann das Prinzip von Buchstabenaufbau erklärt und vorgemacht wurde. Die jungen TeilnehmerInnen machten im Anschluß Entwürfe von einem eigenen Künstlernamen auf einem Papier, was dann auf eine kleine Leinwand individuell mit Acrylstiften übertragen wurde. Für die große Wandgestaltung auf dem Bauzaun direkt am Weberplatz wurde dann ein weiterer Entwurf angefertigt, welcher Buchstaben/Elemente und Figuren von allen TeilnehmerInnen beinhaltete. Das Arbeiten mit Sprühdosen wurde den TeilnehmerInnen - natürlich unter Nutzung von Atemschutzmasken und Handschuhen – erklärt und direkt vorgemacht.

"Gerade das Sprayen hat sehr viel Spaß gemacht. Vor allem, dass wir unsere besondere Form, die Worte „Begegnung“ und „Respekt“ auf der Wand verewigen durften und dies nun fast zwei Jahre jeder auf dem Bauzaun sehen kann: das macht einen irgendwie stolz,“ erklärte der 12-jährige Sascha bei der Enthüllung des „neuen“ Bauzaunabschnittes. „Mir hat besonders gut gefallen, dass wir unterschiedliche Sprühtechniken geübt und ausprobiert haben,“ berichtete Delhat.

„Wir hatten sehr viel Spaß, aber die Freude und Ausdruckskraft der beteiligten Jugendlichen an ihren Teilabschnitten mitzuerleben: das war das größte Geschenk,“ so Martin Domagala.

Auch Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski zog bei der Enthüllung des Bauzauns ein positives Fazit: „Das war ein wunderbares Projekt mit einem tollen Ergebnis. Was man auf einem Bauzaun alles „veranstalten“ kann! Wir möchten über solche kleinen, aber feinen Aktionen die Basis für eine zukünftig gute Nachbarschaft mit Bürgern, benachbarten Institutionen oder auch unseren Mietern schaffen. Das ist uns an dieser Stelle in meinen Augen sehr gut gelungen.“

Stadtteilentwicklungsprojekt „WEBER1“

WEBER1 in der nördlichen Innenstadt ist mit einem Investitionsvolumen von ca. 55 Mio. Euro zurzeit das größte Bauprojekt der Allbau GmbH, Essens größtem Wohnungsanbieter. Neben 51 öffentlich geförderten Wohnungen wird bis Anfang 2027 ein neues Standesamt der Stadt Essen gebaut, das einen großen Teil (fast 4.000 Quadratmeter) der neu entstehenden Nutzflächen übernimmt. Dazu entstehen moderne, zeitgemäße Büroflächen für die sonstigen Zwecke und Anforderungen eines Standesamtes. Im Erdgeschoss wird eine Gastronomie angesiedelt. Diese wird mit einem qualitativ ansprechenden Angebot die gastronomische Vielfalt in der Innenstadt erweitern und soll zu einer Belebung des Weberplatzes beitragen.

Fotos: Rosa Lisa Rosenberg