Das AllbauQuartier im Südostviertel wird Starterquartier von „Besser Wohnen – Energetische Sanierung plus“

Das AllbauQuartier im Südostviertel wird Starterquartier von „Besser Wohnen – Energetische Sanierung plus“, einer Gemeinschaftsinitiative des Bauministeriums NRW mit sechs Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet.

Sozialer Wohnungsbau in einer neuen Dimension – das ist das Projekt „Besser Wohnen – Energetische Sanierung plus“. Die Gemeinschaftsinitiative des Bauministeriums NRW mit sechs Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet hat zum Ziel, durch energetische Sanierung und eine Verbesserung des gesamten Umfeldes einen besseren Wohnstandard zu erreichen. Gleichzeitig wird die Bezahlbarkeit der Mieten gewährleistet.

Bei einer Quartiersbereisung hat sich NRW-Wohnminister Michael Groschek, Schirmherr der Initiative, auch ein Bild des Starterquartiers der Allbau AG im Südostviertel gemacht. „Die Allbau AG und die anderen fünf beteiligten Wohnungsunternehmen bewirtschaften nicht nur einzelne Wohnungen und Gebäude, sondern nehmen das Quartier als Ganzes in den Blick“, sagte der Minister zum Auftakt in der Storpstraße. „Besser wohnen, das bedeutet über die energetische Sanierung hinaus Aufwertung des Freiraums, Verbesserung der sozialen Infrastruktur, Abbau von Barrieren und Optimierung von Nahversorgung und Nahmobilität.“

Groschek setzt sich seit langem mit neuen Anreizen für mehr sozialen Wohnungsbau ein: „Diese Gemeinschaftsinitiative ist Teil der Trendumkehr zu Gunsten des geförderten Wohnungsbaus in NRW“, sagte der Minister. „Sie unterstreicht: Die Wohnungswirtschaft übernimmt soziale Verantwortung.“
Denn: „Wir werden gemeinsam beweisen: Klimaschutz, moderne Quartiere, bezahlbare Mieten sind machbar.“

Das AllbauStarterquartier im Südostviertel
Der Stadtteil Südostviertel verfügt über eine Fläche von ca. 0,97 km² und liegt unmittelbar angrenzend an der A 40 südöstlich der Essener Innenstadt. Mit 612 Wohnungen und sieben Gewerbeeinheiten befindet sich in diesem Stadtteil das größte Allbau-Quartier. In dem eng bebauten Viertel wird die Wohnbebauung mit rund 85 % von Gebäuden aus den 1950er Jahren dominiert. Der Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund ist mit 57 % überdurchschnittlich hoch. Die Leerstandsquote liegt derzeit bei rund 3 %. Die innerstädtische Lage, Kitas und diverse Schulformen in unmittelbarer Nähe, die gute Erreichbarkeit mit dem PKW über die A 40 und A 52, die ÖPNV-Anbindung an das Zentrum sowie die grünen Innenhöfe stellen Potentiale für das Quartier dar. Jedoch mangelt es an kulturellen und gastronomischen Angeboten. Ebenso sind Nahversorgungsmöglichkeiten für die Mieter des Quartiers nur schwer erreichbar. Der energetische Standard der Gebäude ist nicht mehr zeitgemäß. Zur nachhaltigen Aufwertung und Stabilisierung des Quartiers wurde ein Maßnahmenkatalog im Sinne eines umzusetzenden Konzeptes erstellt. Dabei wurde der Fokus auf die Kategorien „Bauen“ und „Energie“ gerichtet. Das Konzept der Aufwertungsmaßnahmen sieht primär eine bauliche und energetische Modernisierung der Objekte vor. Dabei werden auch kriminalpräventive Aspekte für Sicherheitsmaßnahmen an Gebäuden und Außenanlagen mit berücksichtigt.

Auf der technischen Ebene werden die Fassaden energetisch saniert und gedämmt. In diesem Zuge werden auch neue Balkone angebracht. Die Nachtspeicher-Heizungen werden gegen moderne Heizungsanlagen ausgetauscht. Ebenso werden in die Jahre gekommene Bäder sukzessive modernisiert. Auch die Außenanlagen und das optische Erscheinungsbild erfahren eine Aufwertung. Mögliche Maßnahmen könnten dabei das Aufstellen von weiteren Bänken, eine Überarbeitung des Beleuchtungskonzepts, eine weitere Optimierung des Müllmanagements sowie ein neuer Fassadenanstrich sein. Die Nahversorgung könnte durch die Ansiedlung von Einzelhändlern, durch einen Lieferservice oder Lebensmittel- Shuttle sowie durch eine Marktplatzaktivierung nachhaltig optimiert werden. Auch die bestehende Kooperation zwischen der Polizei Essen und der Allbau AG soll im Südostviertel in Sachen „Einbruchs- und Kriminalprävention“ zum Tragen kommen.

Da der Aspekt „Energie“ bei diesem Projekt eine wesentliche Rolle einnimmt, ist, in Zusammenarbeit mit einer Auswahl von Mietern, ein „Projekt im Projekt“ geplant, bei dem untersucht und dokumentiert werden soll, inwiefern sich der Energieverbrauch nach Modernisierung begleitend durch eine umfassende und fachliche Beratung reduziert. Die Beratung erfolgt dabei laufend über einen längeren Zeitraum und soll mehrsprachig angeboten werden. Weitere Aktionenwie z.B. Materialkunde und Baustellenführungen sind geplant und runden den energetischen Projektansatz ab. Ein vorgesehenes, eigenes Quartiers-Label sowie ein modernes Farbkonzept verdeutlichen nach Außen, dass hier etwas „Großes“ entsteht, auf das die Mieter stolz sein können.

Die Investitionssumme beträgt nach aktuellem Planungsstand rund 26 Millionen Euro. Die Mieten sollen lediglich von 4,70 auf 5,00 Euro/qm steigen.

Essen
Quartierbewohner, Zahlen und Struktur:
612 Wohneinheiten; vorwiegend Geringverdiener; Transferleistungsempfänger 60 %; Migrantenanteil 57 %; Kinderanteil 27 %

Zielsetzung:Nachhaltige Stabilisierung und Entwicklung des QuartiersWesentliche BausteineObjektbezogen:• Umstellung der NSP-Heizungen auf moderne Heizanlagen• Dämmung der Außenwände• Anbringung von Balkonen• Verbesserung der Beleuchtungs- und Sicherheitssituation• Sukzessive Modernisierung der BäderWesentliche BausteineQuartiersbezogen:• Aufwertung des Außenbereiches• Label für das Quartier und eigene Internetseite• Modernes Farbkonzept• Verbesserung der Einzelhandelssituation• Fachliche Energieberatung für sämtliche Mieter im Quartier (mehrsprachig)• Einbruchs- und Kriminalprävention in Kooperation mit Polizei Essen