Ein Kinderbücherschrank vor Storp 9

Kinder zum Lesen anregen und einen neuen Kommunikationspunkt zu schaffen - das ist die Idee der AllbauSozialmangerin Annette Giesen, die hinter der Aufstellung von fünf offenen Kinderbücherschränken im Hangetal (Stoppenberg), im Mitzmannweg (Bochold), im Nothofsbusch (Stoppenberg), in der Wickenburgsiedlung (Frohnhausen) und auf dem Storpplatz (Südostviertel) steckt.

Bei der Einweihung auf dem Storpplatz kam auch Oberbürgermeister Thomas Kufen vorbei und berichtete unter anderem einigen Kindern der Grundschule am Wasserturm über seine ersten Leseerfahrungen. Gleichzeitig brachte er ihnen und natürlich auch für den Kinderbücherschrank einige Exemplare vom Kinderbuch der Stadt Essen „Komm ich zeig Dir Essen“ mit. „Hoffentlich nutzen den Bücherschrank viele kleine und große Essenerinnen und Essener, denn durch den kostenfreien Zugang zu Geschichten, Erzählungen und kindgerecht aufbereiteten Informationen wird die Lesekompetenz angeregt und damit die Entwicklung der Kinder gefördert“, so Thomas Kufen.

Die Patenschaft für den Bücherschrank auf dem Storpplatz übernimmt ein Team des Stadtteiltreffs Storp 9. Es hat regelmäßig ein Auge auf den Bücherschrank, der 1,65 Meter hoch und 60 Zentimeter breit ist, damit Platz für ungefähr 200 Bücher bietet und deren Türen aus bruch- und schlagfestem Acrylglas und der Korpus aus Stahl und Holz bestehen. Eine Besonderheit an diesem Modell ist die integrierte Sitzbank an einer Seite des Schrankes.

Das Prinzip der fünf Bücherschränke, deren Gesamtkosten sich für die Allbau GmbH auf rund 26.000 Euro belaufen, ist einfach. Die Bücher werden kostenlos und anonym zum Tausch angeboten. Wer ein interessantes Buch für sich darin entdeckt, darf es mitnehmen. Umgekehrt funktioniert der Büchertausch ebenso: Wer ein interessantes Kinderbuch abgeben möchte, stellt es in den Schrank. So finden das schöne Bilderbuch und der spannende Krimi schnell neue Leser. Außerdem haben die Kinder die Möglichkeit, einen Zettel in die Bücher zu legen, auf den sie schreiben oder malen können, was ihnen besonders gut in dem jeweiligen Buch gefallen hat. Neben Büchern können auch Gesellschaftsspiele zum Tausch in den Bücherschränken Platz finden, die sieben Tage die Woche, rund um die Uhr geöffnet und für alle Anwohnerinnen und Anwohner in den Stadtteilen kostenlos zugänglich sind.

Viele Bücher in den fünf Bücherschränken wurden von der katholisch öffentlichen Bücherei (KöB) Stoppenberg und von MitarbeiterInnen der Allbau GmbH gespendet. Weiterer Partner des Projektes ist die NEUE ARBEIT der Diakonie. Sie hat es sich zur Aufgabe gemacht, Menschen bei der Integration in den Arbeitsmarkt zu fördern. Diese werden bei 14-tägigen Anfahrten die Bücher sortieren und „neue“ alte Bücher zur Verfügung stellen. Diese werden an die jeweiligen Bücherpaten, die die Aufgabe alle ehrenamtlich übernommen haben, geliefert. Die Standorte der öffentlichen Kinderbuchschränke sind übrigens so gewählt worden, dass in der Nachbarschaft bereits Mietergruppen integriert sind, aus denen Ehrenamtliche sich um die Pflege der Schränke und deren Inhalt kümmern können.

„Ein öffentlicher Bücherschrank im Quartier fördert das Interesse am Lesen und führt zu einem Zusammenkommen und Austausch der Nachbarschaft. Das ist auch das, was wir in unserer Unternehmensstrategie verankert haben: unsere Mieter zusammen zu bringen,“ so AllbauProkurist Samuel Serifi bei der Vorstellung im Südostviertel. Dies klappt auch beispielsweise im Vollmerskamp in Huttrop. Hier stellte Allbau im Jahre 2010 einen Bücherschrank für Erwachsene und Kinder auf, der von den dortigen MieterInnen sehr gut angenommen wird. Auch hier übernehmen unter anderem Ehrenamtliche die Kontrolle und Pflege des Bücherschrankes. Vorfälle von Vandalismus sind hier nicht bekannt.

Einen ökologischen Aspekt verfolgen die Bücherschränke auch noch: Im Sinne der Nachhaltigkeit wird ein Wegwerfen von Büchern verhindert.