Original-Fragmente der Berliner Mauer am Fuße der Kreuzeskirche Essen

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Zwei Original-Mauerstücke -  gestaltet von den Künstlern Thierry Noir und Heinz J. Kuzdas - wurden nun am Fuße der Kreuzeskirche Essen durch die Allbau GmbH als Sponsor in Anwesenheit von Pfarrer Rainer Eppelmann, Vorstandsvorsitzender der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur, von Oberbürgermeister Thomas Kufen und vom Allbau-Aufsichtsratsvorsitzendem Thomas Rotter aufgestellt. Auf Initiative von Pfarrer Steffen Hunder hatte sie 1999 die Evangelische Kirchengemeinde Essen-Altstadt erworben und damit gesichert. Unterstützt durch Rainer Alt, den Eigentümer der Kreuzeskirche Essen,  haben die Fragmente endlich ihren endgültigen Standort gefunden und erinnern an die deutsche Teilung.

Die Berliner Mauer ist sowohl bedrückendes Symbol der Teilung Deutschlands als auch bewegendes Sinnbild seiner Wiedervereinigung. In den 28 Jahren ihrer Existenz wurde ihre westliche Wand gleichzeitig zum Kunstwerk: zahllose Graffitis und Bilder verwandelten sie in eine Projektionsfläche für die Auseinandersetzung mit den Themen Diktatur und Gewalt, aber auch existentiellen Sinnfragen und Lebensthemen.

Thierry Noir begann 1984 die Berliner Mauer zu bemalen und prägte mit seinen rundlichen glubschäugigen Köpfen - meist in klaren Farben - das Bild der Mauer auf der Westseite. Noir malt seine Bilder farbenfroh, dies strahlt Lebensfreude aus. Auch an der Kreuzeskirche steht nun ein Fragment mit für Noir typischen bunten Kopf im Profil mit hervorstehender Nase, riesengroßen Lippen, Kulleraugen und rundem Schädel.

"Die Berliner Mauer ist jetzt ein weltweit verbindendes Symbol der Mahnung, des Erinnerns, des Gedenkens und des Friedens, denn auf der ganzen Welt stehen heute Teile von ihr. Damit steht sie nicht für Trennung wie in den Jahren von 1961-1989. Wir freuen uns als Allbau, nun ein Teil dieser positiven Entwicklung zu sein,“ so Thomas Rotter, Allbau-Aufsichtsratsvorsitzender. Ob Langley (Virginia), Kentuck Knob (Pennsylvania), Brüssel (Belgien), mal als Bestandteil einer Kunstinstallation wie in Lille (Frankreich) oder auch als ein Symbol für Annäherung, Frieden, Menschenrechte und Gerechtigkeit wie bei den Vereinten Nationen in New York – selbst in der Alfredstraße in Essen-Rüttenscheid steht schon ein Mauerfragment.

Die Idee zum Erwerb der Mauerstücke für die Kreuzeskirche hatte Pfarrer Steffen Hunder. "Nicht zuletzt gibt es eine Verbindung zwischen der Kreuzeskirche Essen und der freiheitlichen Bewegung im Jahre 1989: Unsere Kirche ist ebenfalls wie die Gethsemane-Kirche am Prenzlauer Berg, die während der friedlichen Revolution in der DDR im Herbst 1989 Ort vieler Montagsgebete war, von August Orth gebaut worden. Meine Hoffnung war es deshalb, dass man durch August Orth hier am Standort unserer Kreuzeskirche mit unseren Fragmenten deutsche Geschichte spüren und anfassen kann. Deshalb bin ich AllbauGeschäftsführer Dirk Miklikowski dankbar, dass er sofort zusagte, als ich mit der gemeinsamen Idee von Rainer Alt und mir auf ihn zukam,“ so Steffen Hunder. Die beiden jeweils rund 3,7 Tonnen schweren Mauerstücke können nun am Fuße der Kreuzeskirche zwischen Kastanienhöfen und Weberplatz in der nördlichen Innenstadt betrachtet werden.

"Viele Essenerinnen und Essener betrachten die Erinnerung an die Teilung unserer Republik als eine wichtige geschichtspolitische Aufgabe. Die Berliner Mauer ist heute nicht nur Symbol unserer Einheit, sondern auch Ausdruck des Willens des Volkes. Deshalb freue ich mich, dass mit der Aufstellung am Fuße der Kreuzeskirche die Erinnerung noch einen Ort in unserer Stadt bekommt,“ so Oberbürgermeister Thomas Kufen.

Auch Rainer Eppelmann, evangelischer Pfarrer, Bürgerrechtler, früherer CDU-Politiker und 1990 Minister für Abrüstung und Verteidigung in der letzten DDR-Regierung, freute sich, dass es in der nördlichen Essener Innenstadt nun einen weiteren Ort der Begegnung gibt, an dem über die Berliner Mauer und die Geschichte Deutschland bestimmt intensiv philosophiert werden wird: "Für uns Zeitzeugen des Mauerfalls ist es wichtig, unsere Erfahrungen des Lebens zu vererben. Diese beiden Mauerstücke hier sind ein Zeichen der Mahnung und der Erinnerung." Zum Schluss zitierte er noch Winston Churchill: "Es gibt nichts Wichtigeres als die Demokratie. Ich habe in meinem Leben beides erlebt, die Demokratie und die antireligiöse Diktatur und auch ich kann sagen: Es gibt nichts Besseres als die Demokratie."