„Den Babybesuch haben wir uns herbeigesehnt“ Allbau AG unterstützt städtischen Dienst mit 2.500 Euro

Sie sind Erzieherinnen, Lehrerinnen, Krankenschwestern und Hebammen – und stehen mit beiden Beinen fest im Leben. Die Rede ist von den rund 29 Babybesucherinnen, die im Auftrag der Stadt junge Eltern mit ihren Erst- und seit 2016 auch jene mit Zweitgeborenen im gesamten Stadtgebiet besuchen. Es sind Frauen wie Beate Schön. Die gelernte Krankenschwester und Mutter von drei inzwischen erwachsenen Kindern gehört seit einem Jahr mit zum Team.

Bei Familie Karaouglou hatte sie sich mit einem Brief angekündigt. Denn vier Monate zuvor hatte sich bei  Karaouglous erneut Nachwuchs eingestellt. Den Babybesuchsdient kannte die Familie bereits. Denn nach der Geburt der Tochter Esin Sura vor zwei Jahren waren sie bereits besucht worden. „Was das Jugendamt wohl von uns will“, hatten sich die jungen Eltern damals gefragt, als das Ankündigungsschreiben ins Haus flatterte. Mit den Zwillingen Korhan und Noyan war es jetzt ganz anders, „da haben wir uns den Besuch herbeigesehnt, weil wir dringend Unterstützung benötigten“, sagt Vater Karaouglou. Zu groß sei die Belastung mit den beiden Neugeborenen gewesen, erinnert sich die Familie.

Beate Schön überreichte bei ihrem Besuch dann nicht nur einen Turnbeutel mit wichtigen Infos und Geschenken für die Kinder, sondern hatte für die überforderten Eltern auch sofort das passende Angebot parat: Sie stellte den Eltern „Sicherer Start – Chancen geben“ vor, das die Stadt gemeinsam mit dem CJD-Zehnthof Essen anbietet. Jetzt kommt zweimal pro Woche eine Mitarbeiterin von „Sicherer Start“ vorbei und unterstützt die Familie kostenlos. „Ohne den Babybesuchsdienst hätte ich nie von dem Angebot erfahren“, ist Filiz Karaouglou überzeugt.

3.000 Essener Familien hat der Babybesuchsdienst im vergangenen Jahr besucht. Bei den meisten Essener Familien war er willkommen – nur wenige hatten den Besuch abgesagt. Ein Zeichen, dass die Babybesucherinnen bei den Familien gut ankommen. 230.000 Euro jährlich lässt sich die Stadt den Dienst kosten. Ob er künftig auch die Drittgeborenen besucht, darüber denkt die Stadtverwaltung derzeit nach. Jugenddezernent Peter Renzel: „Bis 2018 werden wir entscheiden, ob wir dem Stadtrat einen entsprechenden Vorschlag machen. Auf jeden Fall aber kann der Babybesuchsdienst finanzielle Zuwendung gut gebrauchen, beispielsweise für  Bergrüßungsgeschenke für die Kleinen oder Fortbildungen für die Babybesucherinnen. Da kam die Spende der Allbau AG in Höhe von 2.500 Euro gerade recht. Diese überreichte Samuel Serifi, Prokurist der Allbau AG, jetzt an Jugenddezernent Peter Renzel, der die Spende entgegennahm.