Kinder brauchen nicht nur eine Wohnung, sondern auch ein Umfeld, das es ihnen ermöglicht, sich kontinuierlich weiterzuentwickeln. In vielen Regionen fehlt es dazu bundesweit an Kita-Plätzen. Die Allbau GmbH aus Essen macht Eltern von Kleinkindern nun Mut und hat ihr zukünftiges Programm zur Schaffung von Kita-Plätzen vorgestellt, um das Defizit von fast 3.000 Betreuungsplätzen in der Ruhrgebietsmetropole abzubauen.
Bis zum Jahr 2024 möchte das Wohnungsunternehmen zwölf neue Einrichtungen mit rund 900 Plätzen schaffen. "Wir sind stolz auf unser Programm zur Bereitstellung von Räumen für Kindertagesstätten, denn wir unterstützen mit unseren Immobilien nicht nur den flächendeckenden Ausbau der Kindertagesstätten in Essen, sondern bieten damit unseren Kunden einen besonderen Familienservice durch qualifizierte Kinderbetreuung in Wohnungsnähe", so Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski.
Aktuell hat Essens größter Wohnungsanbieter 21 Kitas mit über 1250 Plätzen, davon ein Drittel für Kinder unter drei Jahren. Die erste Einrichtung entstand im Jahr 2000, aber erst rund acht Jahre später wurde der Kita-Bau in die Unternehmensstrategie integriert. In den Anfangsjahren wurden zum Teil noch Wohnimmobilien aus dem Bestand umgewidmet, in denen es Leerstände gab. Und da waren der Kreativität keine Grenzen gesetzt. So wurde eine fünf Jahre verwaiste ehemalige Eckkneipe in Essen-Altendorf als möglicher Kita-Standort identifiziert und für rund 70 Kinder umgebaut. Ähnliches passiert voraussichtlich 2021, wenn eine ehemalige Sparkassen-Filiale zur Betreuungseinrichtung für die Kleinsten in Essen-Vogelheim wird.
Allerdings sind die Zeiten vorbei, als Allbau nur in Bestandsimmobilien neue Kita-Plätze schuf. Seit 2013 hat das Wohnungsunternehmen fünf neue Kitas fertiggestellt, sechs weitere sind in Bau oder Planung. Sie sind dann auch häufig wichtiger Eckpfeiler in Stadtteilentwicklungsprojekten mit Wohnungen und Gewerbeeinheiten, so wie beispielsweise in den fertiggestellten Kastanienhöfen (nördliche Innenstadt), in den Cranachhöfen (Essen-Holsterhausen) oder zukünftig an der Kapitelwiese in Stoppenberg.
"Die Kita-Projekte entstehen in einer erprobten und gut funktionierenden Arbeitsteilung. Allbau ist Investor und schließt mit den künftigen Trägern Mietverträge mit 20-jährigen Laufzeiten. Je nach pädagogischen Ansprüchen wird bei Gestaltung und Ausbau auf die Trägerbelange Rücksicht genommen. Schließlich haben die Träger ganz unterschiedliche Kernkompetenzen und verfolgen verschiedene Inhalte, Methoden und Arbeitsformen", so Dirk Miklikowski. Bewährte Kooperationspartner sind bei allen Kita-Projekten der Allbau GmbH das Jugendamt der Stadt Essen und verschiedene soziale Träger wie der Verein für Kinder und Jugendarbeit (VKJ), das Diakoniewerk Essen, die Arbeiterwohlfahrt (AWO), der Deutsche Kinderschutzbund, die Kinderinitiative Kettwig (KiK), SOS Kinderdörfer und die Stiftung "Glauben und Lebenshilfe".
Kita-Bau ist kein Selbstläufer
"Wir sehen unser Kita-Programm als gesellschaftlichen Auftrag, dessen Umsetzung nicht leichter wird", sagt Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski. Ohne individuelle Lösungen und Kompromisse ist solch eine Initiative nicht mehr möglich: So gibt es auch Kitas mit mehreren Stockwerken, die nicht barrierefrei sind, da sich kein Fahrstuhl in die Bestandsimmobilie einbauen lässt. Bald beginnt der Umbau eines Hauses im Südostviertel, wo der Platz für ein notwendiges Außengelände nicht gegeben ist und daher die Spielfläche auf das Dach verlegt wird.
"Basis jeder neuen Kita muss aber die Finanzierbarkeit sein. Die Miethöhe, die sich aus den Vorgaben des Kinderbildungsgesetzes (Kibiz) ergibt, reicht gerade aus. Allerdings wird es für uns als Bauträger auf Grund steigender Grundstückspreise und Baukosten immer schwieriger. Deshalb hoffe ich, dass die angedachte Reform des Kibiz die schwierigen Rahmenbedingungen berücksichtigt - womöglich mit einer Standort-Komponente", so Dirk Miklikowski. Er kann verstehen, wenn viele Bauträger der Meinung sind, dass sich im Moment nur größere Einrichtungen mit mindestens vier Gruppen wirtschaftlich betreiben lassen, denn auch die Ansprüche der Kita-Betreiber bzw. der Eltern sind gestiegen. So ist beispielsweise der Wunsch nach Frischkochküchen groß und Kitas über mehrere Etagen nicht mehr erwünscht. Zusätzlich können Ausstattungen teilweise nicht mehr auf Grund fehlender Gelder über die Betreiber angeschafft (z.B. Spielgeräte außen), sondern müssen über Zuschüsse oder Sammel-/Spendenaktionen finanziert werden.
Die Kompetenz der Allbau GmbH ist bei der Stadt Essen angekommen. Seit ein paar Wochen gibt es eine Vereinbarung mit der Stadt Essen, dass der Allbau GmbH jedes für eine Kita geeignete Grundstück zum Kauf angeboten wird.