Allbau stiftet Gewächshäuser im Rahmen der Grünen Hauptstadt Europas Essen 2017 – Pädagogen ziehen positives Feedback
Wie sehen Tomaten, Kohl, Kartoffeln, Bohnen, Kohlrabi oder Kräuter im Originalzustand aus, bevor sie verarbeitet in den Regalen der Supermärkte landen? Lesley, Rawan, Lana, Sameh und Jessin der VKJ-Kindertagesstätte (KiTa) Am Blickpunkt wissen das inzwischen ganz genau. Sie stehen vor „ihrem“ kleinen Gewächshaus im Garten an der Haus-Berge-Straße. Das ist nun vor dem anbrechenden Winter fast leergefegt. Seit dem Frühjahr haben die kleinen Gärtner fleißig ihr eigenes Gemüse gesät, gegossen, gepflegt und geerntet. Ketchup oder einen leckeren Gemüsedipp selber herstellen – kein Problem. Die Essener KiTa-Kinder durften jede Menge ausprobieren und machten eine ganz neue Erfahrung: Wie es ist, selbst etwas zu produzieren. Und so verbrachten sie regelmäßig Zeit in dem vom Allbau gestifteten Gewächshaus.
Als eine der vielen Aktionen zur Grünen Hauptstadt Europas hatte Essens größter Wohnungsanbieter unter Leitung von Wolfgang Telöken und Elke Hansch das Projekt „Kindergärtnerei“ initiiert und einige KiTas trägerübergreifend mit Gewächshäusern ausgestattet. Unterstützung erhielten sie dabei von der Landschaftsarchitektin Martina Hoff. Und das Projekt kam sehr gut an. „Wir haben alle zusammen den sogenannten Grünen Daumen und unsere Kenntnisse im Rahmen der Kindergärtnerei entwickelt. Am meisten Spaß hatten die Kleinen mit den Tomaten und den Zuckererbsenschoten“, berichtet Hort-Leiterin Christina Schneider. Drei weitere Einrichtungen, die Vkj-KiTas Wirbelwind, Unsere kleine Farm und Zauberstern, waren an dem Allbau-Projekt beteiligt. Mitarbeiter aller vier KiTas haben sich im Laufe der Aktion gegenseitig besucht und ihre Erfahrungen ausgetauscht. „Radieschen wachsen in der Erde und nicht im Supermarkt. Das mag banal klingen, aber viele Kinder wissen das einfach nicht“, erklärt Jeannette Degner vom Familienzentrum Zauberstern. Was für viele selbstverständlich scheint, sei gerade für den Nachwuchs aus sozialschwachen Familien ein Novum, ergänzte sie. Dies bestätigten auch ihre Kollegen.
Besonders gut klappte zuletzt die Kartoffelernte. „Wir hatten eine sehr gute Ernte und die haben wir dann auch in der Küche verwertet. Die Kinder hatten einen großen Spaß und durften beim Schnibbeln mithelfen“, berichtet Christina Schneider. Und so erfuhren ihre Schützlinge, was es bedeutet, einen essbaren Garten zu haben.
Beim letzten und vierten Erfahrungsaustausch waren sich alle Beteiligten einig: Das Projekt „AllbauKindergärtnerei“ kommt nicht nur bei den Kita-Verantwortlichen sehr gut an, auch die Kinder sind mit großer Begeisterung und Engagement dabei. Man habe viele Lerneffekte und die Kleinen hätten am praktischen Beispiel gelernt, was es heißt, Verantwortung zu übernehmen oder die Jahreszeiten bewusst zu erleben. Fazit des Workshops: Man wolle das sinnvolle Projekt auch im nächsten Jahr in der Praxis am Laufen halten und sich Gedanken um die Finanzierung machen.