Der Feld-Ahorn hielt Einzug

Zum 21. Mal feierte die Allbau AG, Essens größter Wohnungsanbieter, mit MieterInnen und Bezirkspolitikern die Pflanzung „Baum des Jahres“ – und zwar im Rahmen eines Nachbarschaftsfestes. Ort des Geschehens war in diesem Jahr der Wohnpark Kraienbruch in Gerschede. Zahlreiche Erwachsene und Kinder kamen zu Spiel und Spaß und erlebten, wie Allbau-Prokurist Samuel Serifi, stellv. Allbau-AR-Vorsitzender Uwe Kutzner, Ratsherr Rolf Fliß sowie CDU-Fraktionsvorsitzender Thomas Kufen und Bezirksbürgermeister Helmut Kehlbreier zur Tat schritten und - traditionell mit Schüppe – einem Feld-Ahorn, dem Baum des Jahres 2015, einen neuen Lebenspunkt setzten. „Mit dieser alljährlichen Aktion bringen wir zum Ausdruck, wie wichtig für die Allbau AG das Grünflächenmanagement ist. Rund 13.500 Bäume haben wir bis jetzt in unserem Wohnungsbestand gepflanzt und jeder einzelne steht für ein Stück Lebensqualität in Essen“, erläuterte Samuel Serifi in seiner Ansprache. Die Allbau AG pflanzt in Essen mehr als 50 neue Bäume pro Jahr; in 2014 waren es ausnahmsweise über 320, denn durch den Sturm Ela waren im gesamten Bestand sehr viele Bäume „umgekippt“.

Die Entscheidung für den Feld-Ahorn als Nachfolger der Traubeneiche, dem Baum des Jahres 2014, fällte wie in jedem Jahr das Kuratorium „Baum des Jahres“. Wie alle Ahorne gehört auch der Feld-Ahorn gemeinsam mit den Rosskastanien zur Familie der Seifenbaumgewächse. Der Feld-Ahorn wächst nicht so zügig wie viele andere Baumarten. Als Stadt- und Straßenbaum ist er sehr beliebt, da er mit 15-20 m Höhe relativ klein bleibt, sich daher auch für schmale Straßen und Gärten eignet, salz-, immissions- und ozontolerant ist, Bodenverdichtung, Hitze und intensive Sonnenstrahlung erträgt und besonders trockenheitstolerant ist. Die hohe Trockenheitstoleranz erreicht er u.a. durch seine Blattbehaarung, gelappte und kleine Blätter. Zudem wächst er meist mehrstämmig oder gar strauchförmig. Die Heimat des Feld-Ahorns ist Mittel- und Südeuropa. Die dicksten Feld-Ahorne werden rund 70 cm breit. Das Höchstalter des Feld-Ahorns liegt bei rund 200 Jahren, ähnlich wie bei den verwandten Spitz- und Berg-Ahorn. Die Knospen des Feld-Ahorns sind so klein, dass man schon genauer hinsehen muss, um sie zu finden. Auffälliger sind die Zweige, die häufig Korkleisten entwickeln. Die gegenständigen Blätter sind relativ klein, lang gestielt, schön gelappt; die meist fünf Lappen der Blätter sind abgerundet und am Rand bewimpert. Die Herbstfärbung des Feld-Ahorns ist besonders schön anzusehen: zunächst (gold)gelb, - manchmal auch rot - hält sie lange bis weit in den November an. Die sich entwickelnden zahlreichen Früchte bilden die ahorntypischen Doppel-Flügelnüsschen und färben sich beim Reifen bald intensiv rot.

Der Feld-Ahorn gehört zu den Baumarten der Steppengehölze und Trockenwälder. Das Holz ist schwer zu erhalten, nicht günstig und lässt sich wegen der geringen Dimensionen meist nur für kleinere Kunsttischlerei-Objekte, Drechselarbeiten, Werkzeugstiele und Gebrauchsgegenstände verwenden. Es ist hart und schwer und hellrötlich und besonders attraktiv für kleine Gegenstände (wie z.B. kleine Trinkbecher und Pfeifenköpfe). Zudem ist es ein beliebtes Brennholz wegen seines hohen Heizwertes.

20 Jahre Wohnpark Kraienbruch
Die Allbau AG pflanzte den Feld-Ahorn aber nicht ohne Grund im Wohnpark Kraienbruch. Vor rund 20 Jahren investierte das kommunale Wohnungsunternehmen hier ca. 40 Mio. Euro und baute in fünf Bauabschnitten 32 Häuser mit insgesamt 204 Wohnungen, darunter 24 Altenwohnungen. Menschen aus allen Bevölkerungs- und Altersschichten leben hier.

1990 fiel die Entscheidung, die bis dahin unbebauten Grundstücksflächen zwischen den Straßen Kraienbruch, Palantweg, Levinstraße und Gerscheder Weiden für den Wohnungsbau zu nutzen. Im Rahmen eines überregionalen Architektenwettbewerbs sollten strukturelle und wirtschaftlich realisierbare Komponenten für städtebauliche Qualität erarbeitet werden. Sieger wurde Uli Dratz, Architekt und Stadtplaner aus Oberhausen, der auch mit der Planung der Bebauung beauftragt wurde. Die Allbau AG trat als Erschließungsträger für den Wohnpark Kraienbruch auf und leitete die Baudurchführung. „Das Ergebnis lässt sich auch heute noch wirklich sehen: die zwei- und dreigeschossigen Bauten sind „gartenstädtisch“ angelegt. Große Freiräume mit Grünzonen umgeben die Gebäude. Die 2-, 3- und 4-Raumwohngen sind 50-93 qm groß und bieten eine moderne Ausstattung mit zukunftsorientierten Grundrissen. Sehr gut angenommen werden auch die vielen Spielplätze. Noch vor wenigen Monaten haben wir einen Spielplatz mit einer Tischtennis-Platte aufgewertet,“ so Allbau-Prokurist Samuel Serifi.

Das Besondere: das Land NRW prämierte Anfang 2000 den Wohnpark Kraienbruch im Rahmen eines Landeswettbewerbs als „vorbildlicher Bau in NRW“. „Neben der anspruchsvollen Architektur zeichnet sich der Wohnpark Kraienbruch durch eine zukunftsweisende Energiesparbauweise aus,“ lobte die Jury damals das Projekt, das in den darauffolgenden Jahren Architekten und Stadtplaner aus vielen Ländern anzog und begeisterte.

Nicht umsonst spricht man hier von der grünen Lunge des Essener Westen – gibt es ein besseres Zuhause für den Baum des Jahres 2015?