Schon zum 26. Mal pflanzte die Allbau GmbH, Essens größter Wohnungsanbieter, den "Baum des Jahres". Daran konnte auch nichts die Corona-Pandemie ändern. Allerdings wurden dieses Jahr vor allem Kinder zu dieser kleinen Pflanzaktion eingeladen, die nicht nur selbst pflanzten, sondern gleichzeitig miterleben konnten, wie Oberbürgermeister Thomas Kufen und Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski, Allbau-AR-Vorsitzender Thomas Rotter und der stellv. Allbau-AR-Vorsitzende Uwe Kutzner zur Tat schritten und - traditionell mit Schüppe - einer Robinie, dem Baum des Jahres 2020, einen neuen Lebenspunkt setzten. Ort des Geschehens war in diesem Jahr ein Quartier rund um den Zehnthof in Kray. "Klima und Umwelt sind für uns als Allbau besonders schutzwürdig. Dies möchten wir mit unserer alljährlichen Aktion zum Ausdruck bringen. An unserem Wohnungsbestand mit den attraktiven Außenanlagen kann man erkennen, inwieweit wir uns auch für die Lebensqualität in Essen in Form von Grünflächen einsetzen", erläuterte Dirk Miklikowski in seiner kurzen Ansprache. Die Allbau GmbH pflanzt in Essen dieses Jahr mehr als 50 neue Bäume und hat nun rund 10.000 Bäume in ihrem Bestand.
Oberbürgermeister Thomas Kufen freut sich über die alljährliche Aktion des kommunalen Wohnungsunternehmens: "Kleine Pflanzaktionen fördern das Miteinander im Quartier. Zusätzlich freue ich mich natürlich über jeden neuen Baum. Denn Bäume bzw. Pflanzen, haben nicht nur einen positiven Einfluss auf unser Stadtklima, sondern machen unsere Stadt auch grüner und farbenfroher."
Die Entscheidung für die Robinie als Nachfolger der Flatterulme, dem Baum des Jahres 2019, fällte wie in jedem Jahr das Kuratorium "Baum des Jahres". Seitdem die ersten Robinien um 1630 von Nordamerika nach Europa kamen, gehört die Robinie neben Eukalypten und Pappeln zu den weltweit meistgepflanzten Bäumen. Auffällig sind ihre zarten Fiederblätter, ihre grobe, tief gefurchte Borke, ihre hängenden weißen und süßlich duftenden Blütentrauben und ihre nicht selten bizarr verzweigte Krone. Vor allem als Alleebaum war die Robinie schon immer sehr beliebt. Die Robinie ist sehr lichtbedürftig. In die hiesigen, überwiegend dichten Wälder kann die Robinie, selbst wenn sie am Waldrand vorkommt, nicht eindringen.
In Europa wurde die Robinie für Grubenholz genutzt, das sich erst deutlich verformt und knarrt, ehe es bricht, und so neben seiner Stützfunktion auch vor drohenden Stolleneinbrüchen warnen konnte. Schon sehr früh wurde auch die besondere Härte und ungewöhnlich hohe Witterungsbeständigkeit des Robinienholzes erkannt. Kein anderes Holz aus Europa ist über Jahrzehnte ohne jegliche Imprägnierung derart resistent. Zunächst wurde diese Eigenschaft für Rebstöcke, Zaun- und Weidepfähle genutzt. Heute wird es auch im Wasser-, Boots- und Brückenbau sowie für Lärmschutzwände eingesetzt. Spielplätze werden mit Robinienstämmen gestaltet. Bei Gartenmöbeln, Terrassendielen und anderen Gartenhölzern ist Robinienholz die ideale, oft auch haltbarere Alternative zu all den Tropenhölzern, die derzeit für den Outdoor-Bereich angeboten werden. Das gelbgrünliche, sich später bräunlich verfärbende Kernholz wird wegen seiner schönen Maserung auch im Möbelbau eingesetzt.
Mit Blick auf die fortschreitende Klimaerwärmung könnte die Robinie nun nach über 200 Jahren erneut zum Hoffnungsträger werden. Ist sie doch erstaunlich salz-, immissions-, hitze- und trockenheitstolerant, wächst ungewöhnlich schnell und ihr Holz ist Spitzenreiter unter den heimischen Hölzern, was Langlebigkeit und Energiegehalt betrifft.