Grün, tierisch und bezahlbar

Wohnungsmangel, steigende Mieten und Energiepreise – auch in Essen wird bezahlbarer Wohnraum immer knapper. Umso erfreulicher ist es, dass die Allbau GmbH nun ihr Großmodernisierungsprojekt rund um die Schwanenbuschstraße in Huttrop offiziell beenden konnte. Essens größter Wohnungsanbieter investierte hier rund 9,2 Mio. Euro in 24 Gebäude (Baujahr: 1926-1957) mit 177 Miet-wohnungen unter Inanspruchnahme von Wohnungsbauförderungsmitteln des Landes Nordrhein-Westfalen. Über die exzellente Förderung des Landes und die Senkung des Energieverbrauchs durch die energetische Verbesserung der Gebäudehülle und der Wärmeversorgung konnte die Erhöhung der Warmmiete nach der Wertverbesserung der Immobilien deutlich abgefedert werden. In dem AllbauQuartier finden sich unterschiedliche Wohnungstypen mit Größen zwischen 35-65 qm. Durch die Modernisierung mit öffentlichen Mitteln des Landes Nordrhein-Westfalen entstand ein Quartier mit attraktiven, technisch verbesserten Gebäuden und einer Vielzahl von ergänzenden Maßnahmen zur Steigerung der Aufenthaltsqualität im Freiraum und der Förderung von Gemeinschaft der Hausbewohner. Das Quartier wurde nun besucht von Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen, die sich einen Eindruck über die aus der Förderung geschaffene Qualität verschaffen wollte. 
 
"Wir müssen auch als kommunales Unternehmen Projekte innerhalb eines wirtschaftlichen Rahmens realisieren. Der Maßstab folgt dabei unserer gesellschaftlichen Verantwortung und liegt unter den Zielen privater Investoren. Dabei ist es uns natürlich wichtig, besonders Essenerinnen und Essenern mit geringem und mittlerem Einkommen bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Das ist gerade bei diesem Projekt in Essen-Huttrop sehr gut gelungen: Die Grundmiete erhöhte sich durchschnittlich moderat von 5,40 Euro auf 6,20 Euro – bei gleichzeitigem Senken des Energieverbrauchs. Aber eines ist natürlich klar: Um solch attraktiven Wohnraum zu geringen Mieten auch an anderen Stellen in unserer Stadt zukünftig anbieten zu können, sind wir bei Neubauten und Modernisierungsprojekten auf Fördermittel des Landes NRW und des Bundes angewiesen. Hier ist Nordrhein-Westfalen geradezu Taktgeber im Vergleich zu den übrigen Bundesländern. Aktuell sind wir erneut mit dem nordrhein-westfälischen Bauministerium und der Stadt Essen in sehr guten Gesprächen und hoffen auf die Unterstützung der NRW.Bank bei der Modernisierung von weiteren rund 450 Wohnungen unter Inanspruchnahme von Wohnungsbauförderungsmitteln," erklärte Allbau Geschäftsführer Dirk Miklikowski. 

Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen: "Vor Monaten noch war der A52-Deckel nichts als eine riesige, ungenutzte Wiese, die kaum eine Mieterin oder ein Mieter betreten hat. Mit Hilfe von 9,2 Millionen Euro Förderung aus der Modernisierungsoffensive der Landesregierung Nordrhein-Westfalen wurden die Rasenflächen zu einem ansprechenden, abwechslungsreichen Wohnumfeld entwickelt, das die Nachbarschaft stärkt und auch einen ökologischen Wert hat. Durch die Maßnahmen konnte überdies die beeindruckende Menge von 665 Tonnen CO2 jährlich eingespart werden. Ein starkes Projekt, zu dem wir der Allbau GmbH, der Stadt Essen und den Mieterinnen und Mietern herzlich gratulieren."

Seit 2010 die Allbau GmbH fast 125 Millionen Euro aus Wohnraumförderungsmitteln des Landes Nordrhein-Westfalen – davon über 71 Millionen Euro für Modernisierungen – in Anspruch genommen. Auch für die Folgejahre wird das Unternehmen das Thema öffentlich geförderter Wohnungsbau zum Kernthema seiner Investitionsaktivitäten machen. Allbau ist hier, so wie auch die übrige kommunale Immobilienwirtschaft in Nordrhein-Westfalen, ein verlässlicher Partner des Landes.
 
Auch Oberbürgermeister Thomas Kufen machte deutlich, dass die Kommunen und die Wohnungswirtschaft an die heutige Situation angepasste verlässliche Förderbedingungen brauchen: "Die nie zuvor erreichten Baustoffpreise, die spürbaren Auswirkungen des Fachkräftemangels und die ambitionierten Klimaschutzziele des Bundes haben zu einem Zielkonflikt zwischen Klimaschutz und bezahlbarem Wohnen geführt, der nur durch eine angepasste Förderkulisse von Bund und Land zu bewältigen ist!"
 

Neues Wohnen in Huttrop

Start der Modernisierungsarbeiten am Schwanenbusch war Anfang 2020. Ganz nach dem Motto "was getan werden muss, wird gleich richtig gemacht" wurden die 24 Häuser rundum umweltfreundlich mit der Dämmung der Fassaden, Kellerdecken und Dächer "eingepackt". Zusätzlich erneuerte die Allbau GmbH die Dächer und tauschte alte Fenster gegen neue aus. Insbesondere durch eine umweltfreundliche Entsorgung von etwa 900 Nachtspeicherheizungen wurde der Primärenergiebedarf für die Mietparteien merklich gesenkt. Außerdem investierte die Allbau GmbH in eine neue Elektroinstallation im Keller, baute neue Wohnungseingangstüren ein und sanierte bzw. erneuerte die Balkone. Darüber hinaus wird seit Beginn des Projektes noch der besondere Service der EnergieSparBeratung der NEUEN ARBEIT der Diakonie angeboten.

Besonders spannend ist die Lage des Quartiers bzw. deren Außenanlagen. Sie liegen auf dem Tunnel der A52 und haben im Rahmen eines neuen Nutzungs- und Gestaltungskonzeptes eine besondere Qualität erhalten. Der Freiraum soll für die dort lebenden MieterInnen zum grünen Wohnraum und nutzbar werden. Um die Bedürfnisse kennenzulernen, wurde vorher eine intensive Befragung durchgeführt und die Neuplanung vorgestellt. So sind viele Grünräume entstanden, die für verschiedene Altersgruppen und Interessen Nutzungspotenziale bieten. Das Thema "Spielen" hat eine große Bedeutung. Neben den klassischen Spielgeräten zum Schaukeln, Rutschen und Klettern sind das Trampolin und der "Allbau-Sandkasten" besonders beliebt. Der Sandkasten bietet nicht nur "Buddeln" und "Kuchenbacken" an, sondern ermöglicht auch das Rollenspiel und das Klettern durch eine kleine "Hauswand" mit zwei "Fenstern". Die Eltern können sich das Spielen ihrer Sprösslinge sitzend vom Rand des Sandkastens aus ansehen.

Es wurden weitere Sitz- und Verweilmöglichkeiten geschaffen, Obstbäume werden demnächst leckere Früchte bieten. Wer selber Gemüse anbauen möchte, hat an drei Stellen die Möglichkeit dazu. Durch einige Hochbeete ist das sogar auch rückenfreundlich möglich.   
 
Zusätzlich wurde das nachbarschaftliche Zusammenleben durch die Schaffung neuer Kommunikations- und Aufenthaltszonen sowie verschiedene Aktionen vor Ort gefördert. Während der Modernisierungsarbeiten wurden daher auch Teilprojekte geplant. So lebten sechs Wochen lang vier Hühner auf den Außenflächen, die von Nachbarn unter Anleitung gefüttert und versorgt wurden. Die Resonanz bei den MieterInnen war so positiv, dass nun sechs Monate lang auch die beiden Schafe Trulli und Freya zum Bild der Außenanlage am Schwanenbusch gehörten. Sie steigerten die Kommunikation und Intensivierung der Nachbarschaft gewaltig. Auch dieses Projekt zeigte eindrucks-voll, dass Nachbarn auch über Tiere ins Gespräch kommen. Die Schafe wurden von dem Schäfer und Landschaftsgärtner Adrian Heinz neben der saftig grünen Wiese zusätzlich mit Heu versorgt. Weitere Unterstützung erhält der Schäfer von so genannten Paten, die in der Nachbarschaft gesucht und gefunden wurden: Leon Jenk, Ursula Frank und Hannah Dagli meldeten sich freiwillig und kümmerten sich um ausreichend Wasser, Obst, Gemüse und trockenes Brot für die Schafe plus die obligatori-schen, immer beliebten Streicheleinheiten.

Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen gehen Modernisierungsarbeiten im Bestand der Allbau GmbH weiter. Vor ein paar Tagen starteten sie in der Hülsmannstraße in Borbeck.