Nicht nur bei der Weltmeisterschaft in Polen und Schweden, sondern auch in der Sporthalle „Margarethenhöhe“ war das Handballfieber an diesem Wochenende ansteckend: bereits zum 9. Mal trafen die Bundesliga-Handballer von TUSEM Essen und die Amateure der so genannten AllbauAllstars aufeinander. Die Stadtauswahl aus Essen wurde von über 2.350 Internetusern bestimmt. Auf der „Platte“, auf der mit rund 750 BesucherInnen fast ausverkauften Tribüne und auch vor der Halle herrschte durchweg gute Stimmung. Kein Wunder, denn es stand nicht nur der Spaß, sondern auch der Wunsch nach einem möglichst hohen Erlös für das Stadtteilprojekt „Storp9“ im Südostviertel im Vordergrund. Und das wurde zur Freude der Organisatoren von Allbau GmbH, TuSEM Essen und Storp 9 auch geschafft: insgesamt kamen 9.050 Euro zusammen und Storp 9 wird von diesem Geld nun Stadtteil-Fahrräder anscahffen und kostenlose Kurse zum Lernen von Fahrradfahren für das Südostviertel anbieten.
Die Handballfans bekamen an diesem Abend wieder einiges geboten. So begann der handballerische Leckerbissen um 18:30 Uhr mit dem Einlagespiel der HSV Überruhr gegen den Drittligisten von TV Beyeröhde aus Wuppertal. Beide Damen-Teams sahen ihn als wichtigen Test für die bevorstehenden wichtigen Meisterschaftsspiele und überzeugten durch rigoroses Tempospiel. Er endete 32:31 für TV Beyeröhde, machte Lust auf mehr Handball und sorgte schon frühzeitig für gute Stimmung in der Halle.
Um 20:30 Uhr wurde es kurz nachdenklich. Die Halle hielt für eine Schweigeminute für den TuSEM-Ehrenvorsitzenden Klaus Schorn inne. Danach begann ein einmaliges Erlebnis für die Amateur-Handballer, das am Ende Handballer, Zuschauer und Organisatoren begeisterte. Die AllbauAllstars boten größtenteils Paroli und gewannen am Ende mit 48:31 (22:17). Ganz klar: sie profitierten davon, dass der TuSEM mit seinen Trainern Rudi Jelinek und Marvin Wettermann von Anfang an den Vergleich nicht so sportlich nahm, sondern attraktive Spielzüge zeigen und den Spielfluss der Allstars nicht großartig unterbrechen wollte. Außerdem halfen auch die besonderen Jux-Regeln den Amateuren. Unter anderem zählte manches Allstar-Tor zu bestimmten Zeiten doppelt oder der TuSEM musste beispielsweise einige Minuten Tim Rozman an die AllbauAllstars ausleihen. Aber auch Dirk Bril und Michael Hegemann als diesjährige Trainer der AllbauAllstars hatten gute Tipps, wie man die Profis ab und zu in Verlegenheit bringen konnte.
Die Bundesliga-Handballer begannen furios und sehr häufig wurde über den doppelten Kempa-Trick ein Treffer erzielt. Erst in der 14. Minute glichen die Allstars nach einem Joker-Tor durch Tobias Immel zum 11:11 aus und bauten den Vorsprung bis zum Seitenwechsel auf 22:17 zur Freude der meisten Zuschauer aus. Ein sicheres Ruhekissen war das aber nicht. TuSEM kämpfte sich im zweiten Durchgang mit zahlreichen sehenswerten Treffern, was mit anerkennendem Beifall des Fachpublikums honoriert wurde, wieder heran, musste aber 10 Minuten vor Schluss einige Joker-Tore kassieren. "In der 50. Minute habe ich mich kurz dabei erwischt, dass ich dachte, wir können tatsächlich die Überraschung schaffen", schmunzelte Dirk Bril nach dem Abpfiff. Und er war wohl nicht der Einzige! Die Zuschauer trieben „ihre“ Allstars nach vorne, einige Allstars - auch die beiden Torhüter Michael Joswig und Oliver Holzknecht - wuchsen über sich hinaus.
Während die AllbauAllstars noch stolz und glücklich mit einem Strahlen im Gesicht durch die Halle liefen, sprach Michael Hegemann von einer "tollen Leistung seines Teams und einem Fest für den Essener Handballsport.“ Nicht nur die Handballspiele selbst sorgten für Unterhaltung. Neben leckerem internationalen Essen und frischen Getränken von Stauder und Stiftsquelle gab es auch zusätzliche Highlights im von Hallensprecher Martin Lemke moderierten Rahmenprogramm. Auch die Tanz-Einlage von „Esencia“ und die Maskottchen Albert und Elmar machten die Margarethenhöhe zur Margarethenhölle.
Große Begeisterung herrschte auch bei den Veranstaltern des AllbauAllstar Spiels. „Unsere kühnsten Erwartungen nach der zwei-jährigen Corona-Pause wurden wieder übertroffen: 9.050 Euro für Storp9. Ganz vielen ehrenamtlichen Helfern von Storp9 und TuSEM, allen Förderern und Unterstützern gilt unser Dank! Vor allem auch den Firmen westenergy, Stauder, conenergy, ebe, Sparkasse Essen, BARMER, Allbau GmbH, handballdirekt, „Handball in Essen“ und Stiftsquelle, die als Sponsoren die Veranstaltung großartig unterstützt und mit ermöglicht haben. Dank auch an die für das Rahmenprogramm Verantwortlichen, an die Schiedsrichter und Zeitnehmer, an Hallensprecher Martin Lemke und vor allem an die Essener Handball-Vereine und den Handballkreis Essen; alle haben großartig zu diesem tollen Abend beigetragen“, so Jonathan Krause (TUSEM Essen) und Dieter Remy (Allbau GmbH).
Ende gut, alles gut - nach dem Spiel ist vor dem Spiel und die ersten Ideen für die 10. Auflage des Benefizspiels in 2024 gibt es schon!
Zahlreiche Fotos vom Handballfest gibt es unter allbauallstargame.de!
Es spielten:
TUSEM Essen
TW Sebastian Bliß, TW Lukas Dietrich, TW Arne Fuchs, Jonas Ellwanger, Jonas Kämper, Tim Rozmann, Jona Reidegeld, Finn Wolfram, Markus Dangers, Nils Homscheid, Felix Eißling, Felix Klinger, Dennis Szczesny, Justin Müller, Malte Seidel, Luis Buschhaus, Eloy Morante Malsonado, Tim Mast, Finley Werschkull, Alexander Schoss, Trainer waren Rudolf Jelinek und Marvin Wettermann
AllbauAllstars:
TW Oliver Holzknecht (ETB), Paul Griese (MTG Horst), Michael Mahr (MTG Horst), TW Michael Joswig (DJK Winfried Huttrop), Frederick Hüttemann (DJK Winfried Huttrop), Thomas Kortmann (DJK Winfried Huttrop), Jonas Nellisen (DJK Winfried Huttrop), Lucas Thielecke (HSV Überruhr), Paul Reimann (HSV Überruhr), Paul Lorenz (HSV Überruhr), Maik Ditzhaus (Kettwiger SV), Marvin Neumann (Kettwiger SV), Anuoar Ait-Harma (HSG Am Hallo), Tobias Immel (TV Cronenberg), Mariano Schüßler (Phönix) und Tobias Kuhlmann (SG Tura Altendorf). Trainer waren Michael Hegemann und Dirk Bril