Im Rahmen des städtischen Bäderkonzeptes hatte der Rat der Stadt Essen im Juli 2011 beschlossen, als Ersatz für das marode Hauptbad ein neues Schwimmzentrum am Thurmfeld in der nördlichen Innenstadt zu errichten. Ein Architekten-Wettbewerb folgte und unter sechs Entwürfen hat ein Experten-Gremium den Entwurf der GSF Planungsgesellschaft für Sport und Freizeitbauten mbH ausgewählt. Den Entscheidern war es wichtig, dass das neue Sportbad die hohen Ansprüche an ein modernes Schul-, Sport- und Vereinsbad mit guten Standards für den Spitzensport erfüllt. Die Aspekte Funktionalität und Wirtschaftlichkeit finden in den Planungsunterlagen ebenso Berücksichtigung wie Energieeffizienz und Gestaltung.
Bürgermeister Rudolf Jelinek nannte das neue Schwimmbad einen strahlenden Baustein in der Nördlichen Innenstadt in unmittelbarer Nachbarschaft zur Grünen Mitte. „Wir haben mit dem künftigen Bad am Thurmfeld einen modernen Ersatz für unser Hauptbad an der Steeler Straße am Start. Dafür wurde mit viel Einsatz gerungen, doch der lange Atem hat sich gelohnt; das am Ende gefundene Ergebnis überzeugt“, betonte Rudolf Jelinek in seiner Ansprache.
Neben der Grundsatzentscheidung zum Schwimmbadneubau hatte der Rat der Stadt erneut bekräftigt, dass die Nutzung konzerninterner Kompetenzen verstärkt werden soll. Somit wurde im Herbst 2013 die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (EVV) aufgrund ihrer Inhousefähigkeit von den Sport- und Bäderbetrieben der Stadt Essen mit der Planung und schlüsselfertigen Erstellung des neuen Schwimmbades beauftragt. Im Rahmen dieser Generalübernehmerbeauftragung greift die EVV auf konzerninterne Fachkompetenz der Allbau Gruppe sowie der Stadtwerke Essen zurück und bedient sich zusätzlich externer Fachingenieure.
Thomas Kufen, Aufsichtsratsvorsitzender der EVV, ist dankbar, dass die EVV den Auftrag annehmen konnte und so das Potential und die Leistungsfähigkeit der EVV und ihrer Beteiligungen unter Beweis stellen kann: „Die konzerninterne Beauftragung beschleunigt nicht nur die Realisierung des Bauvorhabens für die Stadt, sondern gewährleistet auch einen preislich optimierten Leistungseinkauf.“
Auf dem ca. 12.300 qm großen Grundstück am Thurmfeld (Reckhammerweg/Ecke Bottroper Straße) entsteht das Bad mit einer Nettogrundfläche von ca. 4.000 qm. Das wettkampfgerechte 25 Meter Schwimmbecken verfügt über acht Bahnen, eine Sprunganlage und in Teilflächen über einen Drittelhubboden. Darüber hinaus sorgt eine digitale Zeitnahme für optimale Wettkampfbedingungen. Ein Lehrschwimmbecken mit den Maßen 16,66 x 10,00 Meter kann mit einem kompletten Hubboden multifunktional genutzt werden. Die vierstufige Tribünenanlage bietet 530 schwimmsportbegeisterten Zuschauern Platz, davon 240 Sitzplätze. Offene Raumzonen erleichtern den Gästen die Orientierung. Eine großzügige Innenverglasung im Foyer lässt Blicke in die Schwimmhalle zu und macht Lust auf den Sprung ins Wasser.
Paul Gerrits, Geschäftsführer des Generalunternehmers Pellikaan, hielt vor dem offiziellen Richtspruch fest, dass sich die Bauarbeiten am Thurmfeld im vereinbarten Zeitrahmen bewegen und seit der letzten Begehung des Sportausschusses im Oktober 2014 weitere bedeutsame Baufortschritte gemacht wurden. „Bereits seit Mitte Dezember ist das Gebäude wind- und wasserdicht. In den letzten Wochen konnte durch Befüllung der Becken die Dichtigkeitsprüfung erfolgreich abgeschlossen werden. In der zweiten Januarwoche wurde die Lüftungszentrale mit einer Gesamtleistung von ca. 70.000 m³ pro Stunde eingebracht und mit der Montage der Pfosten-Riegel-Fassade inklusiv Verglasung begonnen“, erläutert der Geschäftsführer. Ebenso laufen die Dachdichtungs- und Dämmungsarbeiten nach Plan. In den nächsten Tagen wird auch das für die energetische Versorgung notwendige Blockheizkraftwerk, der Gasbrennwertkessel und Pufferspeier geliefert.
Thomas Kufen (MDL) ist sicher, dass im Dezember 2015 alle Schwimmerinnen und Schwimmer vom neuen Sportbad begeistert sein werden, auch wenn es in der Größe nicht das alte Hauptbad ersetzt: „Jetzt, wo der erste Sprung ins Becken bereits greifbar ist, möchte ich mich bei allen Akteuren und insbesondere der Schwimmsparte für die Unterstützung und das Verständnis bedanken; Die Stadt bekommt ein modernes, neues Sportbad im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten.“