Umbauarbeiten durch Allbau für StatAMed sind im Zeitplan

Vor dreieinhalb Jahren schlossen zwei Krankenhäuser im Essener Norden – unter anderem auch das St. Vincenz-Krankenhaus nach einer 134 Jahre währenden Historie. Stadt Essen, Politik und Allbau, Essens größtes Wohnungsunternehmen und Stadtentwickler, waren sich schnell einig, dass der Stoppenberger Klinik-Standort auch weiterhin für eine medizinische Versorgung genutzt werden soll. Im November 2023 hatte Allbau den 23.000 Quadratmeter großen Krankenhaus-Komplex von dem Klinik-Betreiber Contilia gekauft, um als Projektentwickler und Investor neue städtebauliche Qualitäten zur positiven Stadtteilentwicklung in Stoppenberg zu schaffen. 

Zurzeit laufen die letzten Umbauarbeiten für StatAMed. Das müssen sie auch, denn um beachtliche Fördermittel aus einem Innovationsfond zu erhalten, muss StatAMed im ehemaligen St. Vincenz Krankenhaus bis April 2024 starten. StatAMed ist eine neue Versorgungsform und soll eine Brücke zwischen ambulanter und stationärer Behandlung bilden, um eine niedrigschwellige Versorgung mit kurzer stationärer Aufenthaltsdauer zu ermöglichen. Dabei ist Essen einer von deutschlandweit sechs Erprobungs-Standorten. „StatAMed kümmert sich um Patienten, die keine akuten Notfälle sind, aber zeitnah stationär behandelt werden müssen“, so Robert Hildebrandt von den Katholischen Einrichtungen Ruhrgebiet Nord und Geschäftsführer des Gesundheitszentrums St. Vincenz.

Hoher Zeitdruck

Auch wenn das im April startende Angebot (StatAMed) ein völlig neues Versorgungskonzept darstellt, wird es Patienten und Besucher geben, die im „St. Vincenz“ auf den ersten Blick keine großen Unterschiede zu früher erkennen, auch wenn Allbau von November 2023 bis März 2024 rund 1,6 Millionen Euro in die Hand genommen hat. Statt das alte Backsteingebäude zugunsten eines Neubaus abzureißen, wurde es in Teilen spürbar für eine nur mittelfristige Zwischenlösung saniert. 

Rund 2500 Quadratmeter des Altbaus wurden daher in nur fünf Monaten ertüchtigt. Die teuersten Posten waren Investitionen in Brandschutz, Elektrik, Trinkwasser-Versorgung und die Informations- und Telekommunikations-Technik, denn die medizinische Versorgung ist digital eng an das Marienhospital Gelsenkirchen angebunden. Konkret bedeutet das, dass beispielsweise sowohl neu geflieste, aber auch schon genutzte Bereiche, vereinzelte Gebrauchsspuren an Möbeln, ein nicht ertüchtigtes altes Treppenhaus mit schnörkeligen Kacheln, aber auch frische Farben an Wänden und Türen Patienten und Besucher erwarten. Frühere Büroräume im Erdgeschoss wurden zu einem Küchenbereich neu entwickelt und aufgebaut: mit neuen Decken, gefliesten Böden, gefliesten Wände, neuer Elektrik, neuer Beleuchtung sowie der Erweiterung der Sanitäranlagen. Büros, Besprechungsräume und Umkleiden wurden ebenfalls komplett nach den aktuellen Verordnungen erneuert. Die zweite Etage ist für die stationäre medizinische Versorgung hergerichtet worden. Die Brandmeldeanlage wurde erweitert. Die vom Betreiber gewünschten Anforderungen für Dienstleistungen rund um die Endoskopie wurden mit den notwendigen Sicherheitseinrichtungen erweitert und in wichtigen Teilbereichen technisch erneuert. 

Drei Jahre lang soll die Lern-Phase, die durch Zuschüsse der Stadt Essen sichergestellt wird, im Gesundheitszentrum St. Vincenz andauern. Danach schließt sich eine wissenschaftliche Auswertung an. „Mit dem Pilotprojekt im Gesundheitszentrum St. Vincenz gehen wir in Essen neue und innovative Wege bei der Gesundheitsversorgung“, so Oberbürgermeister Thomas Kufen bei einem Rundgang kurz vor Ende der Umbauarbeiten. „Seit der Schließung des St. Vincenz-Krankenhauses in Stoppenberg und des Marienhospitals in Altenessen arbeiten wir als Stadt daran, die Gesundheitsversorgung im Essener Norden zu verbessern. Das Gesundheitszentrum St. Vincenz ist ein wichtiger Bestandteil davon. Ich bin sehr stolz, dass wir wie versprochen im April mit diesem Innovationsprojekt starten können! Herzlichen Dank an alle Beteiligten, denn durch den Zeitdruck war der pünktliche Start eine Mammutaufgabe.“

Auch Peter Renzel, Stadtdirektor und Aufsichtsratsvorsitzender des Gesundheitszentrums St. Vincenz, ist mit dem Geleisteten sehr zufrieden: „StatAMed ist ein zentraler Baustein in der neuen Gesundheitslandschaft des Essener Nordens und hat Vorbildcharakter. (Fach-)Arztpraxen, ambulante Operationen, pflegerische Angebote und begleitende Servicestellen können problemlos in das innovative Gesundheitskonzept integriert werden. Und: auch der Notfallstandort bleibt erhalten und wird sogar mit einem zusätzlichen Fahrzeug ausgestattet.“

StatAMed kann also nun am 2. April starten! Glück auf!