Rückbau ist oft auch Chance für einen Neuanfang. Dies soll auch in der nördlichen Essener Innenstadt gelten. Eine in der Vergangenheit wichtige Immobilie am Weberplatz, das ehemalige Haus der Begegnung, hat einen so schlechten baulichen Zustand entwickelt, dass die beauftragten Gutachter nur noch die Abgängigkeit des Gebäudes testieren konnten. Die Bausubstanz war so angegriffen, dass ein Erhalt auszuschließen war. Ergänzend musste auch ein Schiefstand des Hauses von mehr als einem halben Meter festgestellt werden. In der Folge ist die Immobilie auch 2020 aus der Denkmalliste der Stadt Essen gestrichen worden. In 2022 hat die Allbau Gruppe das Gebäude dann von der Stadt Essen erworben und gemeinsam mit den benachbarten alten und ebenfalls technisch abgängigen Wohnimmobilien der Allbau GmbH in eine Neuplanung überführt. Folge der Planung ist die Niederlegung aller aufstehenden Gebäude und die Realisierung eines stadtbildprägenden Neubaus, mit herausragender städtebaulicher und gesellschaftlicher Wirkung für die nördliche Innenstadt. Ein weiterer Baustein, den die Allbau-Gruppe Ihrem Engagement für die nördliche Innenstadt hinzufügt. In einem ersten Schritt wurden in den letzten Wochen die ehemaligen Allbau-Mietwohngebäude bereits niedergelegt.
Bis Ende April folgt nun der Rückbau des „Hauses der Begegnung“, bevor dann voraussichtlich im Oktober der Neubau des vom Architekturbüro gna geplante Gebäudekomplex „Weber1“ mit Tiefgarage und insgesamt rund 10.000 qm Nutzfläche beginnt. Einer der Nutzer - mit erheblichen Teilflächen - soll das Standesamt der Stadt Essen werden, das derzeit im Gildehofcenter beheimatet ist. Hierzu erfolgten schon enge Abstimmungen zwischen Stadt Essen und Allbau zur funktionalen und repräsentativen Gestaltung der Nutzungsflächen. Beide versprechen sich durch Ambiente und Funktion des neuen Standesamtes wichtige Impulse zur Standortbelebung sowie eine noch bürgerfreundlichere Betreuung.
Im Erdgeschoss wird eine Gastronomie angesiedelt. Diese wird mit einem qualitativ ansprechenden Angebot die gastronomische Vielfalt in der Innenstadt erweitern und zu einer Belebung des Weberplatzes beitragen. Geplant sind außerdem 51 öffentlich geförderte Wohnungen. Allbau-Geschäftsführer Dirk Miklikowski ist von den derzeitigen Plänen begeistert: „Es war und ist noch ein langer beschwerlicher Weg, aber ich kann jedem versprechen: Das Ergebnis wird sich lohnen: Weber1 wird voraussichtlich in 2026 realisiert sein, sich - wie unser Neubau „Kastanienhöfe“ vor 7 Jahren - durch moderne Architektur, attraktive und zeitgemäße Gestaltung sowie hohe energetische und Qualitätsstandards auszeichnen und soll auch andere Investoren für den Standort begeistern. Gleichzeitig wird mit dem Neubauprojekt und der damit verbundenen städtebaulichen Neuordnung die Anbindung des Universitätsviertels an die nördliche Innenstadt weiter verbessert!“
„Abbruch bedeutet Aufbruch: Ziel des Projektes Weber1 ist es, eine unattraktive und marode Gebäudesubstanz zu entfernen und durch eine moderne, stadtbildprägende, attraktive und in der Nutzung differenzierte Neubebauung zu ersetzen. Ich begrüße außerordentlich, dass sich die Allbau GmbH mit Weber1 zu einem großen städtebaulichen Schritt für die Belebung der nördlichen Essener Innenstadt entschlossen hat und wir als Landesregierung den Bau von öffentlich geförderten Wohnungen unterstützen können“, sagte Ina Scharrenbach, Ministerin für Heimat, Kommunales, Bau und Digitalisierung des Landes Nordrhein-Westfalen. Die Allbau GmbH begleitet die Entwicklung der Innenstadt seit einigen Jahren zusätzlich durch den Zukauf weiterer, untergenutzter und sanierungsbedürftiger Immobilien.
Parallel zur Entwicklungsplanung der Allbau-Gruppe am Weberplatz ist die Stadt Essen in Verfahren zur Optimierung des Frei- und Straßenraumes rund um den Weberplatz eingestiegen. Entsprechende Planungswettbewerbe sollen in Kürze starten. Voraussichtlich auch in 2026 wird die Neugestaltung des Weberplatzes abgeschlossen sein. Oberbürgermeister Thomas Kufen glaubt an den Standort Nördliche Innenstadt: „Die verschiedenen Bereiche unserer Innenstadt sind ein wichtiger, zentraler Bestandteil des städtischen Zusammenlebens. Sie sind Kern unserer Stadt und ein regelmäßiger Anlaufpunkt für die Essenerinnen und Essener sowie Besucherinnen und Besucher aus der Umgebung. Die zukünftige Entwicklung der Innenstadt ist deshalb von großer Bedeutung, zeitgleich aber auch eine große Herausforderung. Die Stadt Essen hat deshalb mit "Zukunft.Essen.Innenstadt" einen intensiven Prozess gestartet, um diese Herausforderungen zu meistern. Weber1 und die Neugestaltung des Weberplatzes sind wichtige Eckpfeiler dieses Prozesses, in dem wir vorhandene Stärken stärken wollen!“
Die Entwicklung rund um den Weberplatz zeigt einmal wieder eindrucksvoll, wie wichtig kooperative Stadtentwicklung ist!