WIR-Forum zum Thema „Das Ruhrgebiet im Wandel – Perspektiven für eine starke Region“

Wie kann das Ruhrgebiet von morgen aussehen? Was ist für die Entwicklung der Region wichtig? Und nicht zuletzt: Welche Rolle spielt das Thema “Wohnen” in diesem Zusammenhang? Diesen Fragen ist die Fachtagung “WIR-Forum” nachgegangen.

Dabei handelt es sich um eine Veranstaltungsreihe, bei der die im Verein “WIR – Wohnen im Revier” zusammengeschlossenen Wohnungsunternehmen mit anderen Akteuren das Gespräch zu aktuellen Themen und Herausforderungen suchen. Größtes Wohnungsunterehmen dieser Kooperation ist die die Allbau GmbH aus Essen.

Über 100 Teilnehmende kamen so in der Rotunde in Bochum zusammen. Das Forum stand diesmal unter dem Titel “Das Ruhrgebiet im Wandel – Perspektiven für eine starke Region”.

“Das Ruhrgebiet – Raum in dem wir leben, arbeiten, wirtschaften”

„Wir als kommunal(nah)e Wohnungsunternehmen im Ruhrgebiet gestalten den Wandel in der Region mit und stellen uns den immer neuen Herausforderungen”, eröffnete Thomas Bruns, Sprecher des Vorstands von WIR und Geschäftsführer der HGW Herne, die Tagung. “Heute wollen wir den Bogen über wohnungswirtschaftliche Themen hinaus spannen und uns mit unserer Heimatregion aus verschiedenen Blickwinkeln befassen“ umriss er die Ziele des Forums.

Dementsprechend sah das Feld der Redner und Teilnehmer aus: Gemeinsam mit dem Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch (SPD), dem Verbandsdirektor Alexander Rychter (VdW Rheinland Westfalen), Prof. Dr. Hans-Peter Noll (Vorstandsvorsitzender Stiftung Zollverein), Prof. Dr. Uli Paetzel (Vorstandsvorsitzender Emschergenossenschaft / Lippeverband) und Vertretern der Wohnungswirtschaft wurde angeregt diskutiert.

“Den Wandel aktiv vorantreiben, das Ganze im Blick haben und die Dinge neu zu denken, sind wichtige Aufgaben in einer durch den Strukturwandel geprägten Region”, brachte es der Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch in seiner Begrüßung auf den Punkt. Die kommunale Wohnungswirtschaft sei dabei ein wichtiger Partner”.

WIR-Förderpreises für Kinder- und Jugendprojekte

Bevor es richtig losging, wurde der WIR-Förderpreis in der Kategorie "Kinder- und Jugendförderung " verliehen – im Gesamtwert von 10.000 Euro. Über diese Summe können sich vier Projekte freuen, die Kinder und Jugendliche in ihren Quartieren auf besondere Weise fördern und den Zusammenhalt vor Ort stärken.

Die Gewinner hatte die Jury – bestehend aus dem Bochumer Oberbürgermeister Thomas Eiskirch, Bernd Kreuzinger (Geschäftsführer Stiftung TalentMetropole Ruhr) sowie dem WIR-Vorstand – aus zahlreichen Bewerbern ausgewählt. (Genauere Informationen zum WIR-Förderpreis auf <link http: www.wir-wohnenimrevier.de>www.wir-wohnenimrevier.de).

Ruhrgebiet ist Nummer 1 unter den Potenzialstandorten

In mehreren Reden und Diskussionen wurde der Strukturwandel in der Region anschließend genauer beleuchtet. Wie sich beispielsweise die Stadt Bochum diesen Herausforderungen stellt, machte Stadtoberhaupt Thomas Eiskirch im Interview mit Dr. Marco Boksteen, Vorstand von WIR und Geschäftsführer der ha.ge.we Hagen, deutlich: Schnelle Flächenentwicklungen wie MARK 51˚7 auf dem ehemaligen Opel-Werk brauche es in Zeiten des Wandels. „Wir sehen den Wandel als Chance und wollen diesen aktiv gestalten“, so der Oberbürgermeister. Für die Entwicklung der gesamten Region sei mehr Zusammenarbeit gefordert, vor allem hinsichtlich der Mobilität.

Dieses Nach-vorne-Denken muss unsere Region auszeichnen, wie auch Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Vorstandsvorsitzender Stiftung Zollverein, betonte: Dazu gehört Mut neue Wege zu erproben und Raum für Experimente zu schaffen, aber sich auch mit seiner Herkunft auseinanderzusetzen, sei wegweisend für die Entwicklung des Ruhrgebiets. Wie wir junge Menschen in der Region halten können, ist eine der zentralen Zukunftsfragen des Reviers.

Übergeordneter Blick auf infrastrukturelle Herausforderung im Revier

Das Ruhrgebiet ist besser als der Ruf, beginnt Prof. Dr. Uli Paetzel. Für die Zukunftsfähigkeit der Region gibt es jedoch auch Nachholbedarf. Dabei seien vor allem Themen wie Digitalisierung, Mobilität und Klimawandel von großer Bedeutung. Das Jahrhundertprojekt Emscher-Umbau zeigt dabei einmal mehr, wie wichtig es ist, Kernprobleme im Revier im Ganzen in den Blick zu nehmen, so der Vorstandsvorsitzende der Emschergenossenschaft und des Lippeverbands.

Gerade auf dem Wohnungsmarkt sind Lösungen für die Zukunft gefragt. Als “starker Partner für die Stadt Bochum” verfolge die VBW die nachhaltige “Strategie 2030”, erklärte Norbert Riffel, Geschäftsführer des größten Wohnungsanbieters in der Stadt. So investiere die VBW unter anderem 15 Millionen Euro pro Jahr in die Entwicklung von zukunftsfähigen Quartieren.

Digitalisierung und Mobilität sind wichtige Themen

Wie das Ruhrgebiet von morgen aussehen kann, wurde in einer anschließenden Diskussionsrunde mit Prof. Dr. Hans-Peter Noll, Prof. Dr. Uli Paetzel, Alexander Rychter, Claudia Pyras, Geschäftsführerin Siedlungsgesellschaft Witten mbH und  Norbert Riffel diskutiert. Auch in Zukunft seien vor allem die Digitalisierung und Mobilität Antreiber des Wandels. Als Herausforderung gilt insbesondere die Zusammenarbeit in der Region. Die Themen gemeinsam anpacken und einfach mal machen, so der Appell von Prof. Dr. Uli Paetzel. Sich mehr für das Gemeinwohl einzusetzen, ist für die künftige Entwicklung des Reviers wichtig, schloss Norbert Riffel die Podiumsdiskussion.

Das ist “WIR – Wohnen im Revier”

Im Verein “WIR – Wohnen im Revier” haben sich vierzehn kommunal(nah)e Wohnungsunternehmen, unter anderem die Essener Allbau GmbH, mit insgesamt rund 95.000 Wohnungen organisiert. Der Zusammenschluss gehört damit zu den größten Anbietern von professionell bewirtschafteten Wohnungen im Ruhrgebiet. WIR hat das Ziel, langfristig die Qualitäten des Lebensraums Ruhr mitzuentwickeln, sich den Herausforderungen im Wohnungsbau zu stellen und sich zudem bei der Errichtung von Infrastruktureinrichtungen zu engagieren.